Eine Einführung in die
Orgontherapie Wilhelm Reichs
Seit 15 Jahren arbeitet die Ärztin Dr. Heike Buhl in ihrer "Praxis für Energetische Medizin" mit den Methoden der Orgontherapie, die auf die Erkenntnisse des Arztes und Naturforschers Wilhelm Reich zurückgeht. Die Grundlagen und Erkenntnisse ihrer Arbeit sind nun in einem Buch über Lebensenergie-Medizin nachzulesen (Dr. Heike Buhl: Lebensenergie-Medizin, Verlag U. Leutner)
Die Orgontherapie geht davon aus, daß allem Lebendigen eine selbstregulierende vitale Lebenskraft oder Lebensenergie zu Grunde liegt. Dieses Konzept, in anderen Kulturen eine Selbstverständlichkeit, hat in unserem westlichen Verständnis von Biologie, Krankheit und Gesundheit (noch) keinen Platz. Das gesunde Strömen und Pulsieren dieser Lebenskraft ist die Grundlage für unser Wohlbefinden; es wird durch die Methoden der Orgontherapie angeregt und gestärkt. Diese ist eine Art Basistherapeutikum für so unterschiedliche körperliche und psychische Erkrankungen wie z.B. wie Depressionen, Asthma, Migräne, Rückenschmerzen, Hauterkrankungen, Bluthochdruck, Arthritis und Verdauungsproblemen bis hin zur Linderung von Schmerzen bei an Krebs erkrankten Menschen.
Von schulmedizinischer Seite gibt es für die Entstehung vieler Krankheiten keine überzeugende Erklärung. So beschränkt sich die Behandlung von Erkrankungen meist auf die medikamentöse Bekämpfung von Symptomen, nicht von Ursachen. Krankheit läßt sich jedoch nicht auf ein Symptom reduzieren, sondern hat ihre Wurzeln in unserem gesamten Lebensumfeld. Sie ist häufig ein Zeichen des Körpers, das eine Veränderung im Leben dringend notwendig wird. Mangelndes Selbstwertgefühl, unbefriedigende Partnerschaft und Sexualität, Streß am Arbeitsplatz sind nur einige Beispiele, wie unsere Lebenskraft geschwächt wird. Die Krankheitssymptome haben dabei ihre eigene Ausdruckssprache: uns läuft "die Galle über", es "verschlägt uns den Atem ", wir "kriegen kalte Füße" oder haben "die Nase voll" - sie stehen also auch für bestimmte Gefühlsqualitäten.
Unangenehme Gefühle oder Streß führen unmittelbar zu chronischen Muskelverspannungen im Körper: wir halten uns zurück, üben Selbstbeherrschung und erstarren im wahrsten Sinne. Muskuläre Anspannung behindert den Fluß der Lebensenergie und überträgt sich durch direkte Verschaltungen im Rückenmark auf das vegetative Nervensystem derselben Körperregion. Dies hat fatale Folgen, denn dieser Teil unserer Nerven, auch "Lebensnervensystem" genannt, ist dafür zuständig, daß all unsere inneren Organe, das Immunsystem und die Hormonregulation völlig eigenständig tadellos funktionieren. Jede Störung der sensiblen Pulsation des Vegetativums ist bereits gleichbedeutend mit körperlicher oder psychischer Erkrankung. Zuerst kann eine rein funktionelle Störung eines Organs auftreten; so verursacht z.B. der sog. ”Reizmagen” zwar erhebliche Schmerzen, in diesem Stadium ist aber organisch noch keine Magenveränderung zu erkennen. In fortgeschrittenem Stadium kann sich daraus jedoch eine handfeste Erkrankung, so z. B. ein Magengeschwür, entwickeln. Erst dann spricht auch die westliche Medizin von Krankheit.
In der Orgontherapie werden durch körperliche "Streßpositionen", vertiefte Atmung sowie gezielte Lenkung des Energieflusses im Körper muskuläre Verspannungen aufgelöst und die energetische Pulsation wieder angeregt. Tiefe innere Prozesse kommen in Gang, die sich auf Körper, Psyche und Emotionen auswirken. Dadurch kann es auch zum Wiedererleben festgehaltener ”alter” Gefühle. Danach tritt dann wohlige Entspannung ein: Strömungsempfinden, Kribbeln, Wärme und innere Ruhe.
Beispiel: Bronchialasthma
Der Nährboden für Asthma entsthet oft schon in der Kindheit. Häufig haben Asthmatiker eine "überversorgende" Mutter, die einerseits sehr liebevoll ist, andererseits damit auch erdrückend wirken kann. So entwickelte sich beim Asthmatiker eine starke Ambivalenz zwischen Nähe und Distanz. Auf der einen Seite steht Sehnsucht nach Liebe und Verschmelzung, auf der anderen ruft die Angst vor „Aufgefressenwerden“ Wut und Abwehr hervor. Diese kann der Patient zwar intensiv spüren, er fühlt sich deswegen aber schuldig und kann seinem Ärger ”keine Luft machen”. Auch aus den Ausdrücken des Volksmundes kann man Probleme mit Aggression herauslesen: jmd. "etwas husten", "vor Wut nach Luft schnappen", “es bleibt einem vor Wut die Luft weg”.
Asthmatiker haben oft starke muskuläre Verspannungen im Brustkorb, dem Zwerchfell, der Kehle, in Kinn und Nacken. Die Energie ist in der Brust wie eingesperrt und findet keinen Weg nach außen. Der Patient empfindet das innerlich als "ängstliches Getriebensein". Durch die streßbedingte Anspannung in der Brust ist das vegetative Gleichgewicht gestört - das Lebensnervensystem stellt anfallsweise die Bronchiolen (=Verästelungen der Luftröhre) übertrieben eng, so daß die Ausatmung sehr schwer wird und der Patient Luftnot und Panik empfindet.
In einer rein symptomatischen Therapie des Asthmas werden Medikamente gegeben, die die Verengung der Bronchiolen lösen. Dies beendet zwar einen akuten Anfall, beeinflußt aber nicht den weiteren Verlauf der Erkrankung, die mit zunehmendem Alter meist schlimmer wird. Die energetische Medizin versucht darüber hinaus, die energetischen und muskulären Blockaden aufzulösen, das vegetative Nervensystem anzuregen und dem Organismus damit grundlegend zu helfen.
Beim Asthmatiker unterdrücken im Kinn und Nacken " zusammengebissene Zähne " und "Hartnäckigkeit" unangenehme Gefühle. Die Lockerung dieser Verspannungen in der geschützten therapeutischen Situation löst oft spontan Wut und Ärger aus; der Patient lernt im übertragenen Sinne besser "zuzubeißen" oder er wird eine Zeitlang "bissiger" im Umgang mit anderen Menschen. Stimmübungen öffnen die Kehle und bringen den Brustkorb wieder in Bewegung; Atemtechniken lockern das Zwerchfell. Wenn der Patient beim Ausatmen mit geöffnetem Mund und Augen seine Stimme einsetzt und er dabei mit den Armen schlägt oder ausgreift, wird er nach einiger Zeit spontan den bisher unterdrückten "Schrei nach Liebe" oder aber "gegen Ersticktwerden" ausdrücken können und dabei entweder seine Wut oder seine tiefe Sehnsucht empfinden. Wenn ihm dies nach einiger Zeit ohne Schuldgefühle gelingt, fällt eine große Last von ihm ab. Die Zahl der Asthmaanfälle hat sich zu diesem Zeitpunkt meist stark vermindert, denn die vegetative Pulsation im Brustsegment ist durch die Orgontherapie wieder angeregt worden.
Bei der Behandlung in der Energetischen Medizin wird also nichts Fremdes in den Körper hineingegeben, so auch keine Medikamente; vielmehr werden die vorhandenen Selbstheilungskräfte des Organismus wieder aktiviert, so daß der Körper sich selber - von innen heraus - heilen kann.
Biographie
Jg. 1955, seit 1985 als Ärztin mit den Methoden Reichianischer Körpertherapie in eigener Praxis tätig. Ausbildung am Radix Institute in Ojai, Kalifornien in Reichianischer Körpertherapie, am Wilhelm-Reich-Institut Berlin in Energetischer Medizin und an der European Reichian School in Sinsans, Frankreich in Points and Position-Therapie. Weiterbildung bei Eva Reich und Myron Sharaf. Schwerpunkt ihrer Arbeit ist die Behandlung psychischer und somatischer Erkrankungen mit den Methoden W. Reichs.
Zweite Vorsitzende der Wilhelm-Reich-Gesellschaft zur Erforschung energetischer Prozesse e. V. Mitbegründerin der Praxis für Energetische Medizin in Berlin-Lankwitz.1983-98 Mitherausgeberin der Wilhelm Reich Zeitschrift „emotion“. Fachveröffentlichungen und internationale Vorträge. Mitglied des Zentrums für Orgontherapie,Berlin sowie der „Deutschen Gesellschaft für Tai Qi Kultur“
Literatur: „Lebensenergie-Medizin„, Dr. Heike Buhl, Ulrich Leutner Verlag.
Orgontherapie, Heiko Lassek, Scherz-Verlag.