Ein Kapitel aus dem Buch
Stephen Wolf:
Der Kojote kommt zurück
ISBN: 9783848228331
202 Seiten
17,95 Euro
auch als Ebook erhältlich
Die Gespräche mit Stephen Wolf waren so inhaltsreich, so voll gepackt mit Informationen, dass ich einige mit seiner freundlichen Zustimmung mit einem Diktiergerät aufgezeichnet habe. Ich
empfinde es als einen glücklichen Umstand, dass ich diese Idee hatte und in die Tat umsetzte, denn ich wäre sonst wohl kaum in der Lage gewesen, mir diese vielen Details aus dem Gedächtnis
wiederzugeben. Und so bin ich in der glücklichen Lage, Ihnen einen Teil dieser Gespräche – grob nach Themen zusammengefasst – wörtlich wiedergeben zu können.
„Langlebigkeit“
Stephen Wolf sah seine jugendliche Erscheinung und sein beinahe schon biblisches Alter nicht als ein übernatürliches Wunder an, das von den Erwachten auf mystische Weise an ihm zelebriert worden
war, auch wenn das auf den ersten Blick so erschien. Er war durchaus kein Mensch, der sich mit einer Erklärung wie „ein unerklärliches, übernatürliches Ereignis“ beschieden hätte.
Die Tatsache seines Alters ließ mich besonders in der ersten Zeit seines Aufenthalts in meinem Haus nicht los. Ich dachte wieder und wieder darüber nach, und er wusste, dass mich dieses Thema
beschäftigte.
„Sehen Sie es nicht als ein Wunder an“, fragte ich bei einem unserer abendlichen Zusammentreffen, zu denen er mich von Zeit zu Zeit zu sich in die Mansarde einlud, „das die Erwachten an Ihnen
bewirkt haben? Ein Ereignis, das völlig aus den Gesetzen von Zeit und Raum herausfällt und nur den göttlichen Bedingungen gehorcht, ein Ereignis, das so ganz anders ist als diejenigen, die nach
den Gesetzmäßigkeiten ablaufen, die unsere menschlichen Gehirne begreifen können?“
„Mir fehlt“, sagte er, nachdem er einige Minuten geschwiegen hatte, was er oft tat, um eine Frage oder Bemerkung in sich aufzunehmen und um eine angemessene Antwort zu finden, „trotz all der
erstaunlichen und wunderbaren Ereignisse, von denen mein Leben voll war, der Sinn für Wunder, so wie Sie das soeben formuliert haben. Ich will damit nicht sagen, dass es das nicht geben kann –
wer weiß, aber auch das, was mir geschehen ist, hat für mich im Prinzip völlig natürliche und nachvollziehbare Ursachen. Insofern ist es nicht ein Ereignis, das aus den Naturgesetzen
herausfällt. Es stellt sich einfach nur die Frage, welche Gesetzmäßigkeiten hier wirken.“
„Das heißt, Sie erklären sich ihr hohes Alter und Ihre jugendliche Erscheinung, also in diesem Alter völlig gesund und vital zu sein, als ein ganz normales Geschehen?“ Ich war sehr verblüfft.
„Können Sie mir das auch erklären? Wie kommt das Ihrer Ansicht nach zustande?“
„Naja, ‘normal’, also der Norm entsprechend, ist das bestimmt nicht.
Sehen Sie,“ sagte er nach er neuerlichen langen Denkpause, „das sind eben zwei Aspekte des Denkens, die man nicht unbedingt vermischen sollte. Der eine Aspekt ist: Gibt es eine Erklärung für die
Ereignisse, die ich nicht verstehe? Der andere Aspekt ist: Kann ich diese Erklärung verstehen?
..... weiter: Dieses Kapitel wurde auch im Buch "Orgon - Die Lebensenergie" veröffentlicht