Wilhelm Reich definiert Gesundheit nicht als Abwesenheit von Krakheitssymptomen, sondern als das optimal funktionierende Wechselspiel von innerer und äußerer Welt des Subjekts auf allen Ebenen: von der Umwelt und dem sozialen Umfeld über das organische, vegetative System des Organismus bis hin zur Zell-, Molekular- und Energiestruktur.
Die Oszillation zwischen Außen und Innen, zwischen Expansion und Kontraktion ist der "Urgegensatz des vegetativen Lebens". Dieses Prinzip gilt für alle lebendigen Strukturen, d.h. für Einzeller genauso wie für Menschen.
Verschiedenste Einwirkungen können die Pulsation des Lebendigen einschränken. Chronische Behinderungen können die Lebendigkeit des Organismus grundlegend stören. Die daraus resultierende "Biopathie", Erkrankung des autonomen Lebensapparats, zeigt sich in allen möglichen symptomatischen Erkrankungen: z.B. Asthma, Herzerkrankungen, Krebs oder auch schizophrener Psychose.
"Diese Pulsationsstörung beginnt nach Reich immer mit einem Überwiegen der Kontraktion, mit einer akut auftretenden Symphatikotonie des vegetativen Systems, einer Erstarrung des energetischen Systems des Organismus." (Lassek)
Wird die Kontraktion chronisch, dann beschränkt sich die Pulsation des Lebendigen immer mehr auf den biologischen Kern, das Leben zieht sich wortwörtlich in sich selbst zurück. Endstadium dieses Schrumpfungsprozesses ist der Tod.
Literaturhinweis: Heiko Lassek, Erfahrungen eines Arztes mit der Vegeto-/Orgontherapie Wilhelm Reichs und Gedanken zur Wirkkraft der Behandlung, in: Energie und Charakter, Nr. 10, 25. Jg. Dez.1994
Die Terminologie der Psychoanalyse ist vorläufig
und nur solange gültig, bis sie von der Physiologie ersetzt wird.
Sigmund Freud in einem Brief an Fließ